Schüttkasten Drosendorf

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Schüttkasten Drosendorf

Der Schüttkasten Drosendorf ist ein Schüttkasten in der KG Drosendorf Stadt in der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf im Bezirk Horn in Niederösterreich. Das Speichergebäude steht unter Denkmalschutz.

Beschreibung und Geschichte

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Der auf einer Anhöhe südlich der Stadt Drosendorf errichtete Schüttkasten wurde um 1720 von den Grafen Lamberg-Sprinzenstein, den Inhabern der Drosendorfer Herrschaft, gebaut.[1] Knapp zweihundert Jahre später wurde am Berghang unter dem Schüttkasten der Endbahnhof der von Retz nach Drosendorf verlaufenden Lokalbahn errichtet. Während des Ersten Weltkriegs diente der Speicher als Internierungslager, ehe er in den Zwanzigerjahren wieder seine ursprüngliche Funktion als Getreidespeicher erhielt. Nach einem Brand 1947 wurde im Speicher eine Sammelstelle der Wiener Molkerei eingerichtet.

Ursprünglicher Eingang des Drosendorfer Schüttkastens

Der Schüttkasten dominiert das Ortsbild von Drosendorf. Er ist ein langgestreckter, dreigeschossiger Bau mit einem hohen Satteldach.[1] Die geschossteilenden Gesimse bewirken eine vertikale Gliederung der Fassaden, die an den Gebäudekanten von Putzquadern gefasst sind. Die Stirnfronten sind von geschwungenen, mit Steinkugeln und kleinen Obelisken verzierten und durch ein Zwischengesims unterteilten Giebeln über einem breiten Kranzgesims bekrönt. In der Mitte der Nordfassade befindet sich der ursprüngliche Eingang mit einer barocken Steinrahmung und Putzdekor im Tympanonfeld.

Der Zugang und die neue Laderampe befinden sich an der östlichen Giebelfront.

  • Kunsthistorisches Institut der k.k. Zentral-Kommission für Denkmalpflege (Hrsg.): Österreichische Kunsttopographie. Band IV: Die Denkmale des politischen Bezirks Waidhofen a. d. Thaya in Niederösterreich. Anton Schroll & Co, Wien 1911.
  • Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf (Hrsg.): 800 Jahre Drosendorf + Zissersdorf. Festschrift. Wien 1988.
  • Bundesdenkmalamt Wien (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. 2. unveränderte Auflage 2010, ISBN 978-3-85028-395-3.
  • Franz Krausl (Hrsg.): Blätter zur Geschichte der Stadt Drosendorf. Drosendorf 1991.
  • Amt der NÖ Landesregierung (Hrsg.): Speicher, Schüttkästen. Die Schwierigkeit einer zeitgemäßen Nutzung. (= Denkmalpflege in Niederösterreich. Band 21). 1999, DNB 957648472, S. 2, Abbildung S. 9.
  • Gerhard A. Stadler: Das industrielle Erbe Niederösterreichs: Geschichte – Technik – Architektur. 2006, ISBN 3-205-77460-4.
Commons: Schüttkasten Drosendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Gerhard A Stadler: Das industrielle Erbe Niederösterreichs: Geschichte - Technik - Architektur. 2006, ISBN 3-205-77460-4, S. 135.

Koordinaten: 48° 51′ 43,6″ N, 15° 37′ 18,3″ O